Thomas Holzer und die Quetschn Academy – Erfolg in Falten

26. September 2019
Ziehen und quetschen ist total sein Ding. Thomas Holzer begann als Musikpädagoge und ist heute Kopf der Quetschn Academy, mit der er viral bislang mehr als 15.000 Menschen zu besseren Harmonikaspielern machte.

Ein kleines Businessmärchen

Die Harmonika, das Klavier des kleinen Mannes. Ein geselliges Instrument mit fast schon auto­matisiertem Gemeinschafts­gefühl. Selbst wenn ein Straßenmusiker fern der Bauernstube das Instrument aufzieht, blickt man auf oder bleibt kurz stehen. Und dann ist da Thomas Holzer, der sagt: „Quetschnspielen ist für mich auch im Pyjama möglich.“ Und er macht es sogar möglich, das Quetschnspielen im Pyjama.

Seit fast drei Jahren hilft der Birkfelder Thomas Holzer gemeinsam mit Businesspartner Stefan Kern mittels Online-Lernvideos situations- und zeitelastisch beim Erlernen der „Quetschn“, der Steirischen Harmonika. Die unterschiedlichen Kurse bieten Anfängern die Möglichkeit, ohne Vorkenntnisse zu starten und Fortgeschrittenen im Begleitkurs das Zusammenspiel mit anderen Musikern zu erlernen.

„Es war der 1. Mai 2016. In den Morgenstunden gingen wir online und von Tag eins an hatten wir Schüler. Ein Zeichen dafür, dass die Welt unsere Lern­videos braucht – ein tolles Gefühl! Wir sind damals einfach gestartet. Wir hatten keine Ahnung, wie man eine Kamera einstellt. Wir hatten bloß eine Idee. Drei Monate lang haben wir Videos produziert und alles wieder verworfen, weil es uns nicht gefallen hat“, erinnert sich Holzer. Produziert wurde von Anbeginn im hauseigenen Studio. Erst im Wohnzimmer der Eltern, dann im Schlafzimmer von Stefan Kern und mittlerweile „in einem richtigen Studio“ in Graz.

Stolpersteine?

„Oft haben wir in der Nacht unsere Videos produziert, bis es draußen hell wurde. Alles nebenberuflich. Denn ich war damals noch Instrumental­lehrer an einer NMS und Stefan studierte Chemie. Der größte Stolperstein wären aber wohl nur wir selbst gewesen, wenn wir gezögert und unsere Vision der Quetschn Academy nicht gleich anpackt hätten“, konstatiert Holzer. Bislang hat das Unternehmerduo mehr als 15.000 Menschen dabei unterstützt, bessere Harmonikaspieler zu werden. „Unsere Schüler sind zwischen neun und 92 Jahre alt. Der Schwerpunkt pendelt sich zwischen 14 und 60 Jahren ein“, erklären die Oststeirer.

Der Anfängerkurs der Academy ist kostenlos. Um allerdings Zugriff auf alle Videos zu haben, zahlt man monatlich 42,90 oder 399 Euro pro Jahr. Das konkrete Ziel: Bis Ende 2023 sollen 100.000 Menschen zu besseren Harmonikaspielern gemacht werden bzw. ihre Quetschn-Karriere beginnen. Die Nachfrage ist groß. Die Youtube-Videos verbuchen bis zu 2,5 Millionen Zugriffe. „Mit Businessmodellen kennen wir uns nicht aus. Wir denken viel nach, dann machen wir einfach. Unsere Academy ist wie ein Buffet für Musikinteressierte. Das Motto: Nimm dir so viel du willst und das, was dir schmeckt“, skizziert Holzer.

Kann ein Online-Kurs die Stimmung in der Bauernstube tatsächlich ersetzen? „Wir kennen die Bauernstuben, die Wirtshäuser und Zeltfeste sehr gut und sind jederzeit bemüht, den Spaß, den man dort live vor Ort empfindet, auf unsere Videos zu übertragen. Seit dem Vorjahr bieten wir deshalb auch Offline-Seminare wie etwa die Quetschn-Offensive in Graz mit 160 Teilnehmern von Südtirol bis Holland an.“

Die Resonanz der Online-Schüler ist enorm groß und unmittelbar: „Eine der schönsten Rückmeldungen war die Videobotschaft von Jens aus Deutschland. Bereits nach sechs Wochen konnte er elf Stücke auswendig spielen“, geben sich die Musiker begeistert. Wenn es nach ihnen geht, ist das Quetschnspiel ein Kinderspiel: „Die größte Herausforderung ist die Koordination. Fast jeder Mensch kann beidhändig mit einer Computertastatur umgehen. Mit der Harmonika ist das nicht viel anders – nur kommt eben Musik dabei raus.“ Fehlgriffe? Fehlanzeige.

 

Mehr Informationen
Mag. Thomas Holzer studierte Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung an der Kunstuniversität Graz; die Steirische erlernte er zum Teil bei einem Harmonikalehrer und zum Teil als Autodidakt. 2016 begann er gemeinsam mit dem Staatsmeister Stefan Kern die älteste Lernmethode der Welt –
das Vor- und Nachspielen – zu digitalisieren und begeistert seither Tausende für das Quetschnspielen vor dem Bildschirm.

quetschn.academy

 

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Beitragsbild: Quetschn Academy

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