„Analog und digital, ohne Holzhammer!“ – Content Marketing für Jugendliche

09. Februar 2015
Mag. Clemens Berger hat in den letzten zehn Jahren als checkt-Projektleiter alle Corporate-Media-Kanäle rund um die checkit.card, die offizielle Jugend-Ausweiskarte des Landes Steiermark, aufgebaut. Wie Content Marketing und damit der optimale Medien-Mix für Jugendliche heute aussehen muss, erklärt er in diesem Interview.

1.) Wie sahen die Entwicklungsschritte rund um die checkit.card aus – vom Magazin zur App?
Zu Beginn war checkit ein Beteiligungsprojekt von Jugendlichen für Jugendliche. Man wollte wissen: Was brauchen junge Menschen in der Steiermark, um glücklich zu sein? Was kann das Land Steiermark dafür tun? Ergebnis war, dass es super wäre, wenn man eine kostenlose Ausweiskarte hätte, mit der man sich ausweisen kann, und mit der man auch Ermäßigungen bekommt. Und so war die checkit.card geboren.
Im nächsten Schritt wurden dann Kommunikationsmittel erstellt, um die Zielgruppe auch über die Angebote informieren zu können. Magazin, Newsletter, Website entstanden. Später dann ein e-magazine, eine APP. Zudem Kooperationen mit Printmedien wie der „Woche“ und der „Kleinen Zeitung“. Als letzten Schritt nun entwickelte Corporate Media Service als Nachfolger für das e-magazine eine WordPress-Site mit Responsive Design, um noch schneller, moderner und zeitgemäßer informieren zu können.

2.) Die Kernzielgruppe der checkit-community ist 12 bis 20 Jahre jung. Eine besondere Herausforderung?
Ja, herausfordernd und spannend. Man muss da immer am Ball bleiben, denn Trends und Strömungen ändern sich immer schneller. Allerdings gibt es auch Konstanten. Information muss geleistet werden.

3.) Jede/r zweite Jugendliche in der Steiermark besitzt die checkit.card. Was vereint die unterschiedlichen Jugendgruppen bzw. -interessen – auf welche Konstanten kann man zählen?
Alle verbindet der Wunsch, gut informiert zu sein und aus einer breiten Palette an Möglichkeiten auswählen zu können. Die Infos müssen schnell und in jeder Form angeboten werden. Print und digital. Nur auf ein Pferd zu setzen, würde bedeuten eine ganze Gruppe an Jugendlichen auszuschließen.

 

„In mundgerechten Happen servieren“

 

4.) Haben sich die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Jugend in deiner Zeit der Projektleitung verändert? Wenn ja, in welche Richtung?
Im Grunde haben sich Bedürfnisse nicht so sehr verändert. Die Rahmenbedingungen haben sich aber verändert. Alles muss noch schneller und bequemer gehen und direkt nach Hause geliefert werden. Zudem soll jede Info in jeder Form zu jeder Zeit abrufbar sein. Alles sollte in mundgerechten Happen serviert werden. Da steckt aber auch wieder das Problem. In der Fülle der Informationen und der Möglichkeiten diese anzubieten, kann auch leicht etwas übersehen werden. Das gilt es immer im Auge zu behalten.

5.) Wie müssen also Corporate Media für Jugendliche „gestrickt“ sein, was gilt es, besonders zu beachten?
Wie schon zuvor gesagt: Schnell, knackig, frisch, immer am Punkt und dennoch auch ausführlich und verständlich. Immer und überall. Für jeden Gusto und somit in verschiedensten Formen. Print, Newsletter, APP, digital, … jeder muss aus den Möglichkeiten wählen können, wie er seine Infos am besten für sich verarbeiten bzw. abrufen kann.

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6.) Sind Jugendliche kritische(re) Mediennutzer?
Ich glaube nicht, dass sich der Anteil der kritischen bzw. unkritischen Jugendlichen sehr verändert hat. Es gab und gibt immer Vorreiter und Mitläufer. Ein wenig mutiger erscheint manches auf den ersten Blick. Allerdings führe ich da auch einiges daraufhin zurück, dass viele glauben, dass ihre Postings in den digitalen Welten nur ihre „Freunde“ mitbekommen. Wäre allen klarer, dass quasi die ganze Welt mitlesen kann, weiß ich nicht, ob nicht viele sich wesentlich bedeckter mit ihren Kommentaren halten würden

7.) Wie sieht der ideale Medien-Mix für die checkit-Jugend aus? (in Bezug auf digital/analog)
Du musst wie schon gesagt, alle Kanäle bedienen. Nur muss auf allen Kommunikationswegen die gleiche Info vermittelt werden. Man kann nicht digital zu ein und demselben Thema andere Infos anbieten als analog. Nur muss es anders aufbereitet sein. Und wenn das gut gemacht ist, dann kann jeder seine Form wählen, wie er Inhalte am besten für sich verarbeiten kann.

 

„Super! Danke! Juhuu!“

 

8.) Welches Feedback kommt aus der Zielgruppe? Worauf reagiert die steirische Jugend? Kommen Rückmeldungen von den Erwachsenen/Eltern?
Wenn alles passt, dann hört man ab und zu: „Super! Danke! Juhuu!“ Wenn was nicht klappt, oder jemand etwas nicht ganz versteht, dann kommt auch was. Eltern melden sich da immer seltener zu Wort.

9.) Wie kommuniziert man die zahlreichen checkit-Vorteile, -Events und -Gewinnspiele angemessen, damit die Zielgruppe erreicht wird?
Digital und analog. Du musst auf allen Kanälen senden. Sonst wird das nichts. Dennoch ist es wichtig, nicht nur zu streuen: Persönlich muss es schon auch sein. Und man sollte niemanden unaufgefordert etwas zukommen lassen. Das passiert bei uns aber auch nicht. Das checkit.magazin geht direkt zum Jugendlichen nach Hause. Auf seinen Namen, seine Adresse, weil er es bestellt hat. Und genauso halten wir es bei unseren Mailings. Nur so kommt es dann auch zu einem positiven Feedback und nur so kann man auch Inhalte und Angebote vermitteln.

10.) Wohin geht die künftige Entwicklung? Welche nächsten Schritte auf dem Gebiet des Corporate Publishing und Content Marketing stehen für checkit an?
Wir arbeiten an einer digitalen Ausweiskarte, erste Versuche und Schritte wurden schon eingeleitet. Da gehören dann alle Vorteile und Ausweisleistungen drauf gepackt. Und natürlich müssen hier auch alle Kommunikations- und Informationsleistungen eingebaut sein. Das Ziel muss es weiterhin sein, für jeden das geeignete Info-Tool an der Hand zu haben. Analog und digital. Die Wahl hat dann der Kunde – in unserem Fall die steirischen Jugendlichen. Eine Holzhammermethode nach dem Motto: Es gibt jetzt nur mehr alles digital, kommt nicht infrage. Das würde nicht positiv ankommen. Stehen zu bleiben aber auch nicht.

 

CLAUDIA RIEF-TAUCHER

 

Mag. Clemens Berger leitet seit zehn Jahren das Projekt checkit rund um die Jugend-Ausweiskarte des Landes Steiermark. 
Corporate Media Service liefert mit dem vierteljährlich erscheinenden checkit.printmagazin und dem checkit.e-magazine Fresh Content für die steirische Jugend. Die checkit.jugendredaktion sorgt dabei mit eigenen Themen und Texten für die persönliche und authentische Note.

checkit.card

checkit.e-magazine

 

Fotos: Ina Mastnak, Fresh Content

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